Beschreibung der Römerstraße "Via Rheni" bzw. fränkisch-allemannische Handelstraße durch den Hagenschießwald vom Tiefenbronner Feld nach Pforzheim.
Grundlage der Karte: OpenStreetMap.org
Von Friolzheim kommend, beim Kreisel “Tiefenbronn-Wimsheim-Seehaus“, etwa 300 Meter Richtung Tiefenbronn, zirka 180 Meter nordwestlich, rechts am Waldrand, beginnt der zum Teil sichtbare Teil der Römerstraße Richtung Pforzheim. Folgt man nun der etwa 60 Zentimeter hohen und 4 Meter breiten Trasse, kommt man nach etwa einem Kilometer, etwas südlich des Hochbehälters, auf die Stelle an der die Straße einen Knick macht. Dort traf auch vermutlich die Römerstraße von Malmsheim, Holzgerlingen und aus dem Schönbuch kommend auf die Straße nach Pforzheim. Folgt man der Straße durch den Hagenschießwald bis zum „Sailers Kreuz“ und der heutigen Straße nach Friolzheim, findet man die Römerstraße kaum sichtbar von Unterholz und Hecken überwachsen. Nur kurz vorm „Sailers Kreuz“ ist sie etwa 200 Meter gut sichtbar. Auf dem etwa einen Kilometer langen Weg zur „Käfersteige“ überquert sie nach ungefähr der Hälfte die heutige „Tiefenbronnerstraße“.
An der „Käfersteige“ angekommen, erkennt man schnell den abfallenden Höhenunterschied von etwa 40 Metern auf einer Länge von ca. 500 Meter bis zum „Würmer Sträßchen“. Um diesen Höhenunterschied zu legalisieren und die Geländeunebenheiten auszugleichen wurde eine Rampe gebaut, die vermutlich zweigleisig verlief. Die heute noch gut sichtbar, von Unterholz und Hecken überwachsen ist, aber immer noch zum Teil eine Höhe von 2 bis 2,50 Meter und eine Breite von ca. 5 bis zu ca. 10 Meter aufweist. Am unteren Ende der Rampe überquerte die Römerstraße den Bach „Trehklinge“, wohl über eine Brücke aus Holz oder Stein kann heute nicht mehr nachgewiesen werden. Nach der Überquerung des „Würmer Sträßchens“ steigt sie wieder auf einer Länge von zirka 180 Meter bis zur „Spieleiche“ an.
Die Straße verläuft dann eben weiter bis sie nach 1,5 Kilometer die „Tiefenbronner Straße“ bei der ehemaligen „Kirche in der Öd“ nach rechts überquert und mit leichtem Gefälle bis 200 Meter vor „Seehaus“ weiter läuft. Hier überquert sie wieder die „Tiefenbronner Straße“ nach links Richtung Nordwesten in starkem Gefälle bis „Seehaus“. Von dort steigt sie wieder an, bis sie nach etwa 100 Metern die Straße wieder nach rechts überquert und noch weitere 100 Meter ansteigt. Dann führt sie in zum Teil mit leichtem Gefälle zirka 3 Kilometer weiter durch den Hagenschießwald bis sie am „Buckenberg“ in Pforzheim auf die heutige Tiergartenstraße trifft, die Wurmbergerstraße überquert und in leichtem Bogen der Gesellstraße bis zur, heute wieder gekennzeichneten, „Furt“ an der Enz folgt. Dort lag die Römische Siedlung „Portus“, die der heutigen Stadt Pforzheim ihren Namen gab. An der Altstädter Kirche vorbei, verläuft dann die Römerstraße, ansteigend bis zum heutigen Hauptbahnhof. Dort gabelt sie sich in eine Trasse die Richtung Westen über die Wilferdingerstraße zur Stuttgarterstraße und dann weiter an der Römersiedlung „Mittelsberg“ vorbei Richtung Ettlingen-Straßburg verläuft. Die zweite Trasse führt vom Hauptbahnhof Richtung Norden am heutigen Bereich „An der Rheinstraße“ vorbei Richtung Bretten, Gondelsheim, Philippsburg über den "Römerberg" nach Speyer.
Die Römerstraße war noch, mit kleinen Änderungen der Trassenführung, als fränkisch-allemannische Handelsstraße und Heerstraße das ganze Mittelalter
über bis 1840 in Gebrauch. Dann wurde die neue Tiefenbronnerstraße gebaut
und die Deckplatten der Römerstraße als Stickung verwendet.
Heute verkümmert Sie, teilweise nicht mehr sichtbar, überwuchert und unbeachtet ihres Alters und ihrer Historie.
Tiefenbronner Feld bis "Sailers Kreuz"
Die "Rampe" und der Bach "Trehklinge"
Die "Rampe" - im Querschnitt
Tiefenbronnerstraße Richtung Pforzheim
Plan vom Betzenbuckel bei Friolzheim bis Pforzheim
Plan vom Tiefenbronner Feld bis Seehaus (gepunktete Linie = Straße kaum noch, oder nicht mehr sichtbar)
Plan durch Pforzheim