Würm (Wirme) Stadtteil von
Pforzheim
Der Name Wirme stammt
vermutlich aus dem keltischen und bedeutet „Die Schlängelnde“, was sich wiederum auf den namensgleichen Fluss bezieht.
1263 Erste
urkundliche Erwähnung des Dorfes Würm (Villa Wirme). Die Herren Belrem und Berthold von Weißenstein überlassen es zusammen mit der Burg Liebeneck dem Badischen Markgrafen Rudolf I. (siehe Urkunde von 1263).
1342 Der
Flößereivertrag zwischen Baden und Württemberg regelt auch den Holztransport auf der Würm. Bis ins 19. Jahrhundert bilden Waldwirtschaft
und Flößerei neben der Landwirtschaft eine wichtige wirtschaftliche Komponente für das Dorf.
1347 Würm wird
unter den Filialorten der Altstädter St. Martinskirche in Pforzheim erwähnt.
1441 Markgraf Jakob I. überlässt Georg von
Auerbach und dessen Sohn Eberhard Würm und Burg Liebeneck als Lehen.
1458 verpfänden
die Markgrafen Bernhard und Karl, Würm und Liebeneck an den
Pforzheimer Schultheißen und markgräflichen Vogt Paul Leutrum von Ertingen.
1468 Eberhard
von Auerbach verzichtet gegen eine Abfindung auf das Lehen
Liebeneck/Würm.
1499 erhalten
Paul Leutrums Nachkommen Ludwig und Philipp Dorf und Burg als
Erblehen, da Markgraf Christoph die Pfandsumme nicht zurückzahlen kann. Aus einer Einnahmeliste des Klosters Hirsau geht hervor, dass das Kloster die Hälfte des Zehnten und der Bodenzinsen einzog und das Dorf aus 18 Bauernhöfen
bestand.
1516 entsteht
der älteste Teil der evangelischen Kirche, der spätgotische, östliche Teil des Kirchenschiffes.
1534 Nach der
Einführung der Reformation im Herzogtum Württemberg verkauft der letzte Hirsauer Abt die Zehntrechte des Klosters an die Familie
Leutrum.
1659 Die
evangelische Kirche wird Grablege der Familie Leutrum. Bis 1820 sind 15 Beisetzungen nachweisbar.
1692 Zerstörung
der Burg Liebeneck im Orleanischen Krieg. Die Burganlage wird nicht wiederhergestellt. Nur die Wirtschaftsgebäude sind noch bis ins 19.
Jahrhundert bewohnt.
1740 u. 1798 Gründung von Holzhandelsgesellschaften, an denen Würmer
1740 u. 1798 Gründung von Holzhandelsgesellschaften, an denen Würmer
Bürger beteiligt sind bis zur Einstellung der Flößerei auf der Würm 1830.
1758 u. 1760 wird die Kirche nach Westen erweitert und unter dem
Erweiterungsbau eine Totengruft angelegt. Seit dem 18.
Jahrhundert Förderung von Eisenerz am Liebenecker Kopf.
1851
löst die Gemeinde Würm nach langwierigem Streit ihre Zins- und Zehntverpflichtungen der Familie Leutrum gegenüber für 9800 Gulden ab. Mit dem Einzug des Waldweiderechts verliert Würm
das letzte Nutzungsrecht im Staatswald Hagenschieß
1860 Ende der Förderung von Eisenerz am Liebenecker Kopf.
1868 Die
evangelische Kirchengemeinde wird fortan von einem eigenen Vikar betreut, bleibt aber bis 1902 Filiale der Altstädter Kirche.
1870 Bau
der Würmtalstraße.
Sie ersetzt die umständliche Verbindung nach Pforzheim über die Tiefenbronner Straße.
1872
Fertigstellung eines Schul- und Rathauses (heutiges Rathaus).
1895 Ein
Wasserleitungsnetz ersetzt die Versorgung mit Trinkwasser aus dem Dorfbrunnen.
1900 Das
Bauern- und Waldarbeiterdorf hat sich zur Fabrikarbeitersiedlung entwickelt: Ein knappes Drittel der Einwohner ist in der Pforzheimer Industrie beschäftigt.
1905 Mit der Gründung des Frauenvereins erhält Würm eine Krankenpflegestation. Von der Mühle an der Würm aus wird das Dorf nach und nach mit
Elektrizität versorgt.
1909 Der
Unternehmer Emil Kollmar stiftet der Gemeinde eine Kinderschule und eine Kinderkrippe. Das neue - bis heute benutzte - Schulhaus wird fertiggestellt.
1932 Die
Wirtschaftskrise wirkt sich katastrophal aus: Zeitweilig sind in Würm von rd. 400 Erwerbstätigen 250 ohne Arbeit.
1934 Die
Firma Döppenschmitt & Co. (1940 I.G. Farben, 1951 Bayer Leverkusen) beginnt an der Käfersteige Fluss- und Schwerspat zu fördern. - 1997 legt der Konzern das Bergwerk
still.
1945 Vor
der Besetzung durch französische Truppen kommen durch Artilleriebeschuß neun Einwohner ums Leben.
1955/56
Die evangelische Kirchengemeinde baut einen Kindergarten und ein Gemeindezentrum. Die alte Holzbrücke über die Würm wird durch eine Betonbrücke ersetzt.
1958
Schrittweise Verbesserung der Infrastruktur: Ausbau eines Abwasserkanalnetzes, Anschluss an die Bodenseewasserversorgung, Instandsetzung und Ausbau der Ortsstraßen.
1970 erhält die katholische Kirchengemeinde ihr Gemeindezentrum.
1971
Eingemeindung in die Stadt Pforzheim. Würm wird Stadtteil mit einer eigenen
Ortsverwaltung, einem Ortschaftsrat und einem Ortsvorsteher.
1980
Einweihung der Würmtalhalle.
1986
Sanierung und Erweiterung des evang. Gemeindehauses.
1990
Fertigstellung des Feuerwehrgerätehauses in der Ammerau.
1996
Erweiterung des Kath. Kindergartens.
1997
Fertigstellung des Erweiterungsbaus der Grundschule Würm.
1999
Abschluss der Sanierungs- und Renovierungsarbeiten des Rathauses Würm.
2003
Einweihung des „Würmer Plätzle“ mit Bronzestatue und Vogelbrunnen.
2004 Der
Stadtteil Würm erhält von Bruno und Elise Müller eine Grundstücksspende, welche den Anstoß zur Ansiedlung eines Altenpflegeheims in Würm gibt.
2006 Der
„Alpengarten“, als beliebtes Ausflugsziel, schließt nach 80 Jahre seine Pforten.
2009 Das
Altenpflegeheim „Haus Schauinsland Würm“ wird eröffnet.
2011
Wohnanlage mit elf Wohnungen für hilfs- und pflegebedürftige Menschen schließt sich dem Altenpflegeheim an und ergänzt das Seniorenbetreuungsangebot im Stadtteil.
2013 750 Jahrfeier mit ganzjährigen Ereignissen wie Konzerten, Ausstellungen, Wanderungen und verschiedenen Festen. Erstellung eines „Würmer
Skulpturenweges“ und des „Kuhbrunnens“ mit namhaften, international anerkannten Künstlern.
2015 Erstellung des "Lorenplätzchens" an der
Würmtalstrasse gegenüber der Brücke.
2016 500 Jahre Kirche in Würm.
2017 60 jähriges Jubiläum der "Leutrum Garde Würm".
2020 Hochwasserschutz Lettenbachklinge, Aufstellung von Himmelsliegen,
Beginn der Sanierungsarbeiten Burgruine Liebeneck, Coronapandemie.
Beginn der Sanierungsarbeiten Burgruine Liebeneck, Coronapandemie.
2021 Sanierung und Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses
in der Ammerau, Erstellung eines "Fitness-Parcours" in der Ammerau, Coronapandemie.
2022 Erster Würmer Weihnachtsmarkt vor der Würmtalhalle.